Manacas-Iznaga entstand um 1750 als Sklavenplantage, die von den spanischen Invasoren mit einer Zuckerrohrmühle für den Zuckerexport nach Europa aufgebaut wurde. Der spanische Begriff für dieses Konstrukt ist «Ingenio». Ein Ingenio vereint den landwirtschaftlichen Anbau von Zuckerrohr mit der maschinellen Verarbeitung zu Zucker. Gearbeitet haben die aus Afrika eingeschleppten Sklaven unter dem Kommando der spanischen Invasoren.
Benzin gibt es auf ganz Kuba fast keines. Falls doch, ist der Preis jeden Tag so unterschiedlich wie zufällig. Aber das ist eigentlich egal, denn Autos besitzen nur wenige. Man bewegt sich zu Fuss vorwärts und Lasten werden mit dem Pferd von A nach B gebracht. Es gibt auch Busse, aber die sind nur für Touristen und werden aus dem Ausland gebucht.
Manacas-Iznaga liegt in der südlichen Mitte Kubas an der Strasse Trinidad - Sancti Spíritus. Heute leben im Dorf ungefähr 1500 Menschen. Sie sind die kreolisierten Nachfahren des Zeitalters der Sklaverei mit einer eigenen Religion, der Santería oder Regla de Ocha. Es sind Menschen, die extrem bescheiden und ohne Ansprüche ihr Schicksal erdulden. Das Leben heute in Kuba ist vom absoluten Mangel geprägt. Die meisten Menschen, die in diesem Dorf geboren werden, sterben auch dort.
Insgesamt wurde allein nach Kuba über eine halbe Million Afrikanerinnen und Afrikaner verschleppt, obwohl ab 1820 der Sklavenhandel als Schmuggel deklariert war. Kuba war Teil des transnationalen Migrationssystems einer Wirtschaftskultur, die drei Kontinente umfasste: Süd- und Nordamerika, Afrika und Europa. Um 1840 trugen zwei Drittel aller Sklavenschiffe die US-Flagge. Am Zenit der Massensklaverei zwischen 1850 und 1870 hatte Kuba ungefähr 1 Million Bewohnende, knapp die Hälfte waren Sklavinnen und Sklaven.
In meinem Dorf werden Nutztiere aller Art gehalten und als touristische Attraktion gibt es den über 40m hohen Sklaven-Wachturm. Gegessen wird jeden Tag Reis mit roten Bohnen. An Festtagen gibt es etwas Fleisch. Es gibt viele Früchte wie Mangos, Avocados, Ananas, Guavas, Papayas, die roh oder als Saft gegessen werden. Im Dorf gibt es täglich wenige Stunden Strom, das Wasser sammeln wir in Containern auf den Dächern, und Internet gibt es nur an wenigen Punkten im Dorf. Es kostet aber so viel, dass es sich kaum jemand leisten kann.
Nach unzähligen Aufständen, Unruhen und Rebellionen wurde die Sklaverei nach und nach per Gesetz abgeschafft; in Kuba dauerte die kriegerische Emanzipation 18 Jahre: Im Oktober 1886 wurden rückwirkend alle seit September 1868 Geborenen für 125 Peseten vom Staat übernommen. Am 25. Dezember 1870 proklamierte Präsident Céspedes die vollständige Abolition der Sklaverei. Heute lebt das kubanische Volk immer noch unter einer Art moderner Sklaverei. Die meisten Rechte, die dem Individuum in einem modernen Staat zustehen, sind in Kuba unbekannt.